"Historische Schlosskirche Jahnishausen" e.V.

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Schlosskirche Jahnishausen

Ein Blick in die Geschichte zeigt uns, dass Jahnishausen spät eine Ortskirche erhalten hat, erst 400 Jahre nach urkundlicher Erwähnung des Gotteshauses in Pausitz. Wie die 1666 vollendete Schlosskapelle ausgesehen hat. weiß man nicht genau. Sichtbare Überreste sind lediglich das Turm-Westportal und das darüber eingemauerte Geburts-Relief. Wir dürfen aber annehmen, dass Konzeption und Ausmaße dem uns überkommenen Nachfolgebau entsprochen haben "ovaler Kirchensaal mit runder Konche (Halbkuppel der Apsis) und angebauten Westturm". Zweifellos hat es sich bei dem Grundriss des Kirchenraums um etwas Besonderes gehandelt. Das wird dadurch unterstrichen, dass in der 1667 von Superintendanten Meißner veröffentlichter Schrift zum Kirchenbau des von Kötteritz auf der Titelseite die "oval-form" hingewiesen wurde. Der von 1790 Nachfolgebau hat den Oval-Grundriss übernommen.
Die Kirche zu Jahnishausen ist eine Barockkirche, im Schiff 180 Plätze, auf der Empore ca. 150 Plätze. Auf den alten Pulten vor den Sitzplätzen kann man noch Aufschriften mit Namen der einstigen Besitzer der Plätze erkennen, die bis in die Bauzeit von 1790 zurückreichen.
So wie wir die Kirche heute sehen, ist sie von ovaler Form. der Turm befindet sich an einer Schmalseite, die Türen und Fenster dürften wohl der letzten Bauzeit von 1790 entsprechen. Im Inneren der Kirche stammen noch einzelne Teile, so am Kanzelaltar und das westliche Tor, aus der ersten Bauzeit (1663-1666). Diese Kirche ist auf einem Dreschgarten, der Michael Lorenz gehört und schon geraume Zeit wüst gelegen hatte, erbaut worden (Erbregister v. 1676). Nach der feierlichen Einweihung erhielt die Kirche den Namen "Templum salvatoris". Eine bis heute erhaltene Merkwürdigkeit ist das aus Schmiedeeisen gearbeitete Schlüsselschild an der Turmtür, das einen Landsknecht darstellt. Über dieser Rundbogentür ist ein wertvolles Relief eingemauert, das die Maria mit dem Jesuskind zeigt. Rechts davon befinden sich Ochs und Esel, darüber Joseph und links zwei anbetende Hirten.
Es ist nur, dass das Vorwerk oder Gut Watzschwitz in der ersten Hälfte des 15.Jh. (also vor 1450) von der Familie von Kanitz in den Besitz der Familie von Schleinitz übergegangen ist. Da die männlichen Mitglieder der Familie zu damaliger Zeit fast alle den Namen Jan, d.h. Johann, getragen haben, liegt hierin die Begründung für die Umänderung des Ortsnamens Watzschwitz in den Namen Jahnishausen. Ende des 15. Jh. Anfang 16.Jh. hatten die in dieser Region verbreiteten Schleinitze den Ort in Besitz.
Die Pachtung des Ritterguts befindet sich seit dem Jahre 1860, seit 3 Generationen, in den Händen der Familie Schaeffer. Der erste Pächter, der Großvater, war Herrmann Schaeffer. 1874 übernahm der spätere Oekonomierat Bernhard Schaeffer die Pachtung, die im Jahre 1910 an dessen Sohn überging.