24. April
Konzert mit dem Kammerchor "Musica renata" aus
Cossebaude
28. Mai
Musikalische Sprechstunde mir Dr. Frank und den
"Jungen Virtuosen" Dresden
26. Juni
Konzert mit Rene M. Röder am Cembalo Gesang: Susanne
Röder
14. August
Konzert mit Karl-Heinz Bomberg und Gruppe
25. September
Konzert mit dem Bläser- quintett "Musica con
spirito"
24. Dezember
Heiligabend Andacht
SZ ?.?.2005
In Jahnishausen beginnt die Konzertsaison
Nach der Winterpause lädt der Verein "Historische Schlosskirche
Jahnishausen e. V." zum ersten Konzert der Saison in die Schlosskirche
ein. Am Sonntag 16 Uhr wird der Kammerchor "Musica Renata" aus
Cossebaude die Zuhörer mit Madrigalen und Liedern der Renaissance
erfreuen. Die Mitglieder des Chores haben sich vor einigen Jahren als
Freundeskreis für alte Musik zusammengefunden. Es erklingen Lieder von
Hans Leo Hassler, Johann Hermann Schein und Orlando di Lasso. In der
Konzertpause wird traditionell für das leibliche Wohl gesorgt, und es
ist Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen, (ug)
SZ ?.?.2005
Musik und Texte in der Schloßkirche Jahnishausen
Treff der leisen Töne
Dr. Klaus-Dieter Frank hält Sprechstunde. Nichts Besonderes beim
bekannten Riesaer Arzt und Stadtrat. Eigentlich! Seine Sprechstunde am
Sonnabend allerdings trägt musikalischen Charakter. Um 15 und 18 Uhr
lädt Frank gemeinsam mit seinem Bruder, dem bekannten Dirigenten
Hans-Peter Frank, zu Benefizkonzerten in die Schloßkirche Jahnishausen
ein. Die Kammermusik der "Jungen Virtuosen" aus Dresden, darunter auch
vom Lom-matzscher Komponisten Robert Volkmann, wird gewürzt durch
literarische Beigaben, die "der Doktor" selbst vorträgt. Der Erlös der
Konzerte kommt der Rekonstruktion der Kirche zu Gute.
Von außen sieht die kleine Schloßkirche so aus, wie alte Kirchen
aussehen. Massives Bruchsteingemäuer, hohe, schmale Fenster, ein schöner
Türstock mit Säulen und einem Relief. Seit 1790 in dieser Form
bestehend, gehörte die Kirche
zum benachbarten Schloß- und Parkensemble der Wettiner, die sie 1936 der
sächsischen Landeskirche verkauften. Die sah sich schon 1945 nicht mehr
im Stande, das Haus zu halten, seitdem verfiel es. Als die "größte DDR
der Welt" am Ende war, stand der Abriss bevor. Dass es nicht dazu kam,
ist neben der Wende vor allem dem unermüdlichen Förderverein zu danken.
Seine Mitglieder bemühen sich nicht nur um den Erhalt des einstigen
Gotteshauses, sondern möchten es auch sinnvoll nutzen. "Hier entstand
ein Treff der leisen Töne", beschreibt Dr. Frank das Konzept von
Kammermusik, Lesungen und anderer anspruchsvoller Kultur, die in
Jahnishausen geboten werden. Dank der Förderung des Bundes und der
Deutschen Stiftung Denkmalschutz, erheblicher Unterstützung der Stadt
Riesa und vieler Spenden konnten bisher 434.000 Euro in ein neues Dach,
Fenster, Elektrik und Innenausstattung investiert werden. Trotz
erschwerter Förderchancen soll es jetzt keine Unterbrechung geben. Dr.
Frank: "Viele Riesaer Unternehmen helfen mit Bauleistungen oder Geld.
Dafür sind wir sehr dankbar." Alte Gemäuer werden ja nie wirklich
fertig, aber bis 2008 soll das Kirchlein ganzjährig nutzbar sein. Neben
einer Heizung fehlt es noch im Innern des Turmes, am Fußboden und am
Außenputz, insgesamt ein Aufwand von weiteren 210.000 Euro. Ein Drittel
wird gefördert, der Restbatzen ist immer noch riesig. Da müssen Dr.
Frank und die Vereinsmitglieder noch viele "Klingeln putzen." Zunächst
wäre es schön, wenn die ungewöhnlichen Arzt-Sprechstunden am Sonnabend
ausverkauft wären und manche Spende in den Topf käme.
U.P.
Musikalische Sprechstunde: 28. Mai, 15 & 18 Uhr, Schloßkirche Jahnishausen - Eintritt 5 Euro: "Junge Virtuosen" Dresden -Leitung Hans-Peter Frank: Werke von W.A. Mozart, J.S. Bach und R. Volkmann.
SZ 30. 5. 2005
Herr Doktor, mir ist so himmelig!
Dr. Dieter Frank lud am Sonnabend zu einer musikalischen Sprechstunde in die Jahnishausener Schlosskirche ein.
Manfred Miller
Dass man mit Musik therapeutische Wirkungen erzielt, ist
längst kein Streitthema mehr. Mozart kann durchaus verfinsterte Gemüter
aufhellen und Bach Ordnung ins Seelenchaos bringen. Patient der
musikalischen Sprechstunde von Dr. Dieter Frank war am Sonnabend
allerdings die Kirche zu Jahnishausen. "Es sind vor allem
Kindheitserinnerungen, die mich mit dem Schloss-Ensemble verbinden",
sagt der Riesaer Arzt. "Während des Zweiten Weltkrieges sind mein Bruder
und ich oft hierher getippelt, um im Gasthof eine Brause zu trinken.
Später mussten wir dann mit ansehen, wie Rittergut und Kirche immer mehr
verfielen."
Inzwischen kümmert sich der Jahnishausener Verein "Historische
Schlosskirche" um das Gotteshaus. Mehr als 400 000 Euro haben die
engagierten Kirchenfreunde seit 1993 in die Sanierung gesteckt und das
ruinöse Gebäude bereits in eine helle, freundliche Halle verwandelt. Bis
2008 soll es das ganze Jahr über nutzbar sein. Zwei Benefizkonzerte
sollten am Sonnabend die Genesung des Patienten weiter vorantreiben. Das
Kammerorchester "Junge Virtuosen" aus Dresden spielte unter Leitung von
Franks musikalischem Bruder Peter drei Streichorchesterwerke" während
der Doktor in den Pausen humoristische Praxis-Geschichten las.
Was soll ein Arzt mit der Selbstdiagnose "Herr Doktor, mir ist so
himmelig!" anfangen? Trag! es zur Genesung eines Tischlers bei, wenn der
Mediziner ihm sagt: "Ich hätte da einen Auftrag; für Sie"? Und warum
beginnen fast alle Patienten, das Gespräch mit "Also, wie schon.
Gesagt...", obwohl sie doch noch gar nichts gesagt haben? Etwa 80 Gäste
lauschten am Nachmittag den (etwas zu leise vorgetragenen)
Sprechstunden-Storys des Riesaer Arztes und Stadtrates. Ein Bachsches
Violinenkonzert, Mozarts Divertimento und eine Serenade des im
Lommatzsch geborenen Robert Volkmann hörten sich ebenso unterhaltsam an,
und wenn man nicht gerade unter einem der Kirchenfenster saß, konnte
man das alles in angenehmer Kühle genießen.
Die beiden musikalischen Sprechstunden dürften einen weiteren Tausender
zur Kirchensanierung beigesteuert haben, und das auf sehr vergnügliche
Art. Wenn von den Einnahmen ein Kännchen Öl für die quietschende Klinke
der Kirchentür abfiele, stünde das den folgenden Veranstaltungen sicher
gut zu Gesicht.
Mittlerweile ist es schon zu einer Tradition geworden, dass Werke der bildenden Kunst in der Schlosskirche ausgestellt werden. Passend zu der "himmlischen" Musik am Sonntag wird Klaus Arweiler aus Colditz einen Engel-Zyklus in Form von Tuschezeichnungen präsentieren, (rg)
Bomberg mit Band
Schlosskirche Jahnishausen
JAHNISHAUSEN. Der Liedermacher und Autor Karl-Heinz Bomberg stellt Sonntag, 14. August, 16 Uhr, in der Schlosskirche Jahnishausen sein Programm "15 Jahre nach der Wende" vor. Nachdem der promovierte Facharzt für Anästhesie und Psychotherapie an gleicher Stelle bereits 2001 als Solist zu Gast war, wird er diesmal von einer Band begleitet. Bomberg kündigt sein Programm als lustig, kritisch, jazzig, rockig und lyrisch an. Er gab bereits über 1.000 Konzerte in Deutschland, der Schweiz Österreich, Frankreich und England. Außerdem veröffentliche Karl-Heinz Bomberg mehrere CDs und Bücher.
Parallel zum Konzert gibt es eine Ausstellung mit Bildern der Meißner Künstlerin Britta Frenzel.
Konzert. Am Sonntag gastiert der Liedermacher Karl-Heinz Bomberg in der Kirche Jahnishausen.
Ines Klotz
Der Berliner Liedermacher und Autor Karl-Heinz Bomberg ist wieder
unterwegs in Sachsen. Dieses Mal mit Verstärkung! Begleitet von Jörg
Dorny (Gitarre), Michael Frank (Schlagzeug), Holger Höing (Keyboard) und
Jens Uhle (Bass) gibt der "singende Psychiater" (Facharzt für Anästhesie
und psychotherapeutische Medizin) am Sonntag, dem 14. August, ab 16 Uhr
unter dem Titel "Bomberg und Band" ein Benefizkonzert in der
Schlosskirche Jahnishausen. Mit Liedern und Texten, philosophisch und
kurios zugleich, verspricht der Poet mit der spitzen Feder und der
leisen Stimme der Vernunft einen Nachmittag voller Wortgewalt und
hintergründigem Wortwitz. Nichts lenkt ab, wenn der Liedermacher mit der
Gitarre auf der Bühne sein Programm "Lieder und fersige Verse 2005" zum
Besten gibt.
Er spricht leise, variiert seinen Gesang von verhalten bis kraftvoll und zieht seine Zuhörer dank der Wortspiele mit Tiefgang in Bann. Er ist ein Meister der verdichteten Sprache, ein kritischer Beobachter und Zeitzeuge. Er ist ein Magier, der sein Publikum mit einer Mischung aus Ernst und Heiterkeit verzaubert. Die spitze Zunge verschaffte ihm schon in den 80er Jahren den Ruf vom aufmüpfigen Liedermacher. Für seine kritischen Texte bestrafte ihn die DDR-Staatsmacht mit dreimonatiger Haft in Berlin Pankow.
Als praktizierender Psychotherapeut kennt sich Bomberg aus in der menschlichen Seele. Seine Verse zeugen von großer Sensibilität im Umgang mit Menschen und Ereignissen. Mit feiner Ironie zielt er auf menschliche Schwächen, Liebe, Lust und Leid, und er lästert ohne Verbissenheit über alte und neue Zeiten. Er lächelt listig, wenn ihn sein Publikum durchschaut und scheint manchmal fast peinlich berührt von den eigenen frechen Worten.
Benefizkonzert
Jahnishausen. Zu einem Benefizkonzert mit dem Blechbläserquintett Musica con spirito lädt der, Förderverein Historische Schlosskirche Jahnishausen Sonntag, 25. September, 16 Uhr in die Kirche ein. Das Ensemble gestaltet alte Musik auf modernen Instrumenten spielt aber auch Werke anderer Stilepochen.
SZ 24./25. 9. 05
Konzert. Das Dresdener Blechbläserquintett "Musica con spirito" beendet die diesjährigen Benefiz-Veranstaltungen in Jahnishausen.
Ines Klotz
Zum Saisonende hält der Verein "Historische
Schlosskirche Jahnishausen e.V." noch einen ganz besonderen Höhepunkt
bereit. Zum Abschlusskonzert kommen am morgigen Sonntag fünf Musiker,
die als Blechbläserquintett ..Musica con spirito" für ihre
abwechslungsreichen und interessanten Programme bekannt sind.
1992 von Studenten der Dresdener Musikhochschule "Carl Maria von Weber"
zunächst als Blechbläserquartett gegründet, kam schon 1993 die
Erweiterung zum Quintett mit der Aufnahme einer Tuba. Inzwischen haben
alle ihr Studium längst beendet und sind in den verschiedensten Berufen
tätig. Hartmut Flath arbeitet als Trompeter an der Staatsoperette
Dresden, "Tier zweite Trompeter Clemens Kowollik ist Musikpädagoge an
der Kreismusikschule in Bautzen. Sebastian Fischer Hornist am Annaberger
Theaterorchester, Jörg Withulz (Posaune) Kulturkoordinator in
Großenhain, Burkhard Swaboda (Tuba) lehrt als Musikpädagoge an der
Musikschule Coswig und am Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden.
Alte Musik für heute
Abwechslungsreiche Konzertprogramme, die den Klangreichtum der "klassischen" Blechbläserbesetzung, zwei Trompeten, Horn, Posaune und Tuba ebenso darstellen wie Instrumentenkombinationen vom Duo bis zum Quartett, sind garantiert. "Musica con spirito" - Musik mit Geist, sprühend, feurig, interessant - das darzubieten, haben sich die Musiker zur Aufgabe gemacht. Dabei beschäftigten sie sich intensiv mit den Werken der Renaissance und des Barock. Sie wollen alte Musik auf den heutigen modernen Instrumenten erlebbar machen. Swingende, jazzige, unterhaltende Titel im Blechbläsersound runden die Konzertauftritte oft ab.
Stimmungsvoll, rhythmisch und sehr wortgewaltig war auch das mit über 100 Gästen sehr gut besuchte vorletzte Konzert mit Liedermacher Karl-Heinz Bomberg. Mit dem Programm "Bomberg und Band" samt seinen Liedern aus "Lieder und fersige Verse 2005" blieb der Berliner Autor und Liedermacher seinem Ruf als spitzzüngiger und philosophischer Poet treu. Über zwei Stunden lang hielt der "singende Psychiater", Facharzt für Anästhesie und für psychotherapeutische Medizin das Publikum in seinem Bann.
Wer sich an seinen Wortspielen nicht satt hören kann sollte die Gelegenheit einer seltenen Premiere nutzen. Am 30. September gastiert Karl-Heinz Bomberg am Hackeschen Hoftheater in Berlin. Gleich zwei Jubiläen hat er da zu feiern: Der Liedermacher wird 50 und steht seit 25 Jahren auf der Bühne.
Viel los in ...
Blechbläser
Jahnishausen (SWB/HSK). Zu einem Benefizkonzert mit dem Blechbläserquintett "Musica con spirito" lädt heute, 15 Uhr, der Verein Historische Schloßkirche Jahnishausen e.V. ein. Zu deren Repertoire gehören neben Werken der Renaissance und des Barock auch Kompositionen späterer Stilepochen. Swingende, jazzige, unterhaltende Titel runden die Auftritte ab.